Stadtbuskonzept Hannover ist keines / Wir fordern: Zusammenhanglose oder gar unsinnige Änderungen im Busangebot unter Beteiligung der Fahrgäste und Fahrgastverbände neu diskutieren

Die BSW-Fraktion in der Regionsversammlung kritisiert das sogenannte Stadtbuskonzept Hannover der Regionsverwaltung als Mogelpackung, das der Verkehrsausschuss gegen unser Votum beschlossen hat. Es handelt sich vielmehr um zusammenhangslose oder gar unsinnige Änderungen im Busangebot. Man spricht dabei auch von Fahrplanmaßnahmen, weil diese ab 2026 beim jährlichen Fahrplanwechsel umgesetzt werden sollen. Von einem Konzept, das nur im Zusammenspiel aller Buslinien funktioniert und bei dem durch eine bessere Verbindung und Abstimmung der Linien Synergien gehoben und etwa Verspätungen minimiert werden, kann dagegen keine Rede sein.

Zu kritisieren ist auch, dass die Fahrgastverbände mit ihrem Knowhow weder im Vorfeld am „Konzept“ beteiligt noch später darüber informiert wurden. Sie erfuhren Ende Juli aus der Presse, was die Regionsverwaltung beim hannoverschen Busangebot vorhat. Die Bezirksräte wurden nicht beteiligt, wohl aber informiert. Das ist aber auch nicht befriedigend.

Wir haben ein anderes Verständnis von Bürgerbeteiligung, zu der auch der Dialog mit den Fahrgästen gehört. Man kann sie fragen, was ihnen wichtig ist, wie vor einiger Zeit bei der Einführung des Rhein-Takt in Düsseldorf geschehen, bei dem das Bus- und Bahnangebot ausgebaut und optimiert wurde. Die Fahrgäste wurden beispielsweise gefragt, ob sie abends länger oder häufiger fahren wollen, beides ist nicht machbar. Das Beteiligungsverfahren war transparent und fahrgastorientiert.

Anders in Hannover: Die Verkehrsverwaltung hat im stillen Kämmerlein etwas ausgebrütet, was im Ergebnis oft fragwürdig oder gar unsinnig ist. Ein Beispiel: Im „Stadtbuskonzept“ fehlt die Sprint-H-Linie 900, weil diese Buslinie nicht als Stadtbus gilt. Die Linie 800, auch eine Sprint-H-Linie, taucht dagegen als Stadtbuslinie im „Konzept“ auf. Das ergibt keinen Sinn. Ein grundsätzliches Problem bei den beiden Sprint-H-Linien 800 und 900 ist außerdem, dass sie einen 15-Minuten-Takt haben. Das passt nicht ins System, weil die übrigen Stadtbusse im 10- oder 20-Minuten-Takt verkehren. Den Takt der beiden Sprint-H-Linien hätte man in einen 10- oder 20-Minuten-Takt ändern müssen. Diese und andere Unstimmigkeiten bei den Fahrplanmaßnahmen haben Fahrgastverbände wie der Öffentliche Personen-Nahverkehrs-Rat kritisiert.

Wir fordern, die Diskussion der Fahrplanmaßnahmen unter Beteiligung der Fahrgäste und der Fahrgastverbände wieder aufzunehmen, wenn es ab 2026 beim jährlichen Fahrplanwechsel an die Umsetzung der Busänderungen geht.

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