Kritik an fehlender Bewerbung der Chipkarte für das Deutschland-Ticket

Der verkehrspolitische Sprecher des BSW, Ulrich Wolf, kritisiert die mangelnde Öffentlichkeitsarbeit zur Einführung der Chipkarte für das Deutschland-Ticket. „Es ist unverständlich, warum die Einführung dieser wichtigen Alternative zur digitalen Ticketlösung nicht aktiv beworben wird“, so Wolf. „Gerade in Zeiten, in denen wir den öffentlichen Nahverkehr stärken müssen, bleibt das Potenzial dieser Karte weitgehend ungenutzt.“

In der Sitzung des Verkehrsausschusses vom 22. August 2024 (TOP 10) stellte Wolf hierzu eine Anfrage an die Verwaltung, die deutlich machte, dass keine Kampagne zur Bewerbung der Chipkarte geplant sei. Der Verkehrsdezernent der Region, Herr Franz, erklärte, dass die Chipkarte, wie andere Vertriebsformen, über das Internet buchbar sei. Allerdings gebe es kein Interesse daran, viele Chipkarten in Umlauf zu bringen, da die meisten Verkehrsunternehmen diese nicht kontrollieren könnten und es vermehrt zu Fälschungen komme. Zudem seien die meisten Fahrgäste ohnehin mit Smartphones unterwegs.

Wolf sieht in dieser Haltung der Verwaltung ein großes Versäumnis. „Die Tatsache, dass bislang nur vier Prozent der Kundinnen und Kunden in der Region die Chipkarte nutzen, zeigt, dass hier viel Potenzial verschenkt wird. Eine Chipkarte könnte gerade für ältere Menschen oder solche, die kein Smartphone besitzen, eine entscheidende Erleichterung darstellen und damit ein Anreiz für die Nutzung des ÖPNV sein“

Darüber hinaus kritisiert Wolf die Verzögerungen bei der Einführung von Sonderkarten für bestimmte Zielgruppen. „Die Verwaltung lässt sich hier zu viel Zeit. Wir brauchen dringend zielgerichtete Angebote für Menschen, die nicht auf die digitale Lösung zurückgreifen können oder wollen.“

Abschließend fordert Ulrich Wolf eine umfassende und nachhaltige Kampagne zur Bewerbung der Chipkarte, um den öffentlichen Nahverkehr für alle Menschen zugänglich zu machen und das Vertrauen in die angebotenen Lösungen zu stärken.

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