Die anhaltende Explosion der Mietpreise in Hannover und den Umlandkommunen zeigt: Die Wohnungsnot in der Region spitzt sich weiter zu. Laut einer Sonderauswertung des Leipziger Unternehmens Real Estate Pilot stiegen die Kaltmieten in Hannover 2024 um durchschnittlich 5,7 Prozent – in manchen Umlandkommunen sogar zweistellig. Spitzenreiter war Sehnde mit einem Anstieg von 12,1 Prozent, während die Inflation im selben Zeitraum nur 2,2 Prozent betrug.
Jessica Kaußen, Fraktionsvorsitzende der BSW in der Regionsversammlung Hannover, fordert vor diesem Hintergrund die Region Hannover auf, entschieden gegenzusteuern:
„Die dramatische Entwicklung der Mietpreise verdeutlicht, wie dringend wir in der Region Hannover bezahlbaren Wohnraum schaffen müssen. Die kommunale Wohnungsgesellschaft KSG leistet hier bereits einen wichtigen Beitrag, aber ihre Kapazitäten reichen nicht aus. Wir fordern die Region auf, die KSG stärker finanziell zu unterstützen und ihre Möglichkeiten zum Bau neuer Wohnungen massiv auszuweiten.“
Die vorliegenden Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit: Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Kaltmieten liegt in Hannover inzwischen bei 10,57 Euro, im Umland ziehen Orte wie Sehnde (plus 12,1 Prozent) und Isernhagen (plus 6,1 Prozent) ebenfalls stark an. „Für viele Menschen, vor allem Familien und Alleinerziehende, wird der Wohnraum zunehmend unbezahlbar“, so Kaußen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der unzureichende amtliche Mietspiegel, der für 2024 lediglich in vereinfachter Form vorliegt. „Das Fehlen eines qualifizierten Mietspiegels schwächt die Position der Mieterinnen und Mieter und schafft Unsicherheit. Diesen Zustand können wir uns in Zeiten steigender Mieten nicht leisten“, betont Kaußen.
Die BSW-Fraktion fordert daher:
- Gezielte Förderung der KSG, um jährlich mindestens 500 zusätzliche Wohnungen zu bauen.
- Eine sofortige Überarbeitung und Erweiterung des Mietspiegels, um die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt besser steuern zu können.
- Mehr Flächen für den Wohnungsbau ausweisen.
„Die Region Hannover muss jetzt handeln, um die Mietenexplosion zu stoppen. Bezahlbarer Wohnraum darf kein Luxus sein, sondern ist ein Grundrecht“, so Kaußen abschließend.