Sondervermögen Zivilschutz. Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT) als friedenspolitischer Blindgänger. „So nicht“ kommentiert Dr. Ulrich Wolf

Am 11. Februar hatte der Deutsche Landkreisteig zu einer Veranstaltung unter dem Namen „Zivile Verteidigung und Operationsplan Deutschland“ eingeladen. In seiner Einleitung unterstellte de Präsident des DLT Achim Brötel (CDU), dass die zivile und militärische Verteidigungsbereitschaft Deutschland wieder hergestellt werden müsse.
Im Stile eines Feldherrn bilanzierte er, dass die Verteidigungsfähigkeit des Landes nicht allein an die Bundeswehr zu delegieren sei. Auch die zivile Seite müsste selbst wesentliche Unterstützungsleistungen für die Gesamtverteidigung leisten. Dazu, so Brötel, müssen finanzielle Ressourcen geschaffen werde, die mindestens die Höhe des im Jahre 2024 bereitgestellte Sondervermögens für die Bundeswehr (100 Milliarden Euro) beinhalten sollten (Quelle NLT-Aktuell, Ausgabe 8 vom 21.2.2025 Seite 1).
Ein solcher Wahnsinn sprengt dann doch jede Vorstellungskraft. Wenn nun auch die kommunale Politik zur Wehrertüchtigung aufruft und der abwegigen Idee mangelnder Verteidigungsbereitschaft das Wort redet, mag es das eine sein. Angesichts der desaströsen Finanzlage vieler Gemeinden nun aber ausgerechnet eine kommunales Sondervermögen für sinnlose Schutzbunker und das vermeintliche Übelreben postkatastrophaler Schicksalsgemeinschaften zu fordern zeigt, das Brötel mit seinem Amt überfordert ist und schlichtweg verkennt, welche Investitionen wirklich fehlen, damit die Bundesrepublik eine sichere und verantwortungsvolle Zukunft besitzt.