Zahlen zur Wohnkostenarmut werden benötigt

Fraktionsvorsitzende Jessica Kaußen: „Zahlen fehlen, Problemlage bleibt“

Region Hannover braucht Sonderauswertung zur Wohnkostenarmut

Die Regionsfraktion der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) kritisiert die unzureichende Datenlage der Region Hannover im Hinblick auf wohnkostenbedingte Armut. Die Fraktionsvorsitzende Jessica Kaußen fordert deshalb eine gezielte Sonderauswertung statistischer Daten, um die soziale Realität vieler Menschen in der Region endlich klar benennen zu können.

„Die Antwort der Regionsverwaltung auf unsere Anfrage ist erschreckend:

Es fehlen entscheidende Daten, um das Ausmaß von Wohnkostenarmut in der Region Hannover überhaupt fundiert einschätzen zu können“, erklärt Jessica Kaußen. „Während Bundesverbände wie der Paritätische Wohlfahrtsverband in ihren Studien erschreckende Zahlen liefern, verweist die Region auf mangelnden Zugang zu genau diesen Datengrundlagen. Das ist nicht akzeptabel.“

Hintergrund der Kritik ist die Anfrage der BSW-Fraktion zum Zusammenhang zwischen Wohnkosten und Armut in der Region Hannover. Die Verwaltung verweist in ihrer Antwort auf den Fokusbericht zur Armutsbekämpfung, räumt aber ein, dass differenzierte Daten zur wohnkostenbedingten Armut auf regionaler Ebene derzeit nicht vorliegen – da diese laut Verwaltung nur über aufwendige Sonderauswertungen der MZ-SILC-Daten des Statistischen Bundesamts verfügbar seien.

Kaußen dazu: „Wenn eine valide Datengrundlage fehlt, fehlen auch die Grundlagen für eine gezielte Politik. Die Region darf sich hier nicht mit dem Hinweis auf komplizierte Datenerhebungen aus der Verantwortung stehlen. Wir fordern, dass die Region Hannover aktiv eine Sonderauswertung beauftragt – alles andere wäre eine Kapitulation vor der Realität vieler Menschen, die am Monatsende kaum noch wissen, wie sie Miete, Strom und Essen gleichzeitig bezahlen sollen.“

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