
Die BSW-Fraktion lehnt die Stadtbahnbindung der neuen Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) über den Stadtfelddamm ab, weil dann bis zu 200 Kleingärten weichen müssten. „Wir können den Unmut, aber auch die Angst vieler Kleingärtnerinnen und Kleingärtner verstehen“, sagt Ulrich Wolf. „Man kann nicht einfach die Parzellen wegmachen und den Betroffenen im günstigsten Fall einen unattraktiven Ersatzgarten fernab der bisherigen Kolonie anbieten, zumal es solche Freiflächen im Stadtgebiet kaum gibt. Viele werden dann ohne Garten dastehen.“
Die Fraktion kritisiert außerdem die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Regionsverwaltung als unseriösen Taschenspielertrick, um der Politik die Trassenführung über den Stadtfelddamm schmackhaft zu machen. „Die angeblich wirtschaftlichste Trassenführung über den Stadtfelddamm ist Quatsch“, sagt Ulrich Wolf.
Der Trick: Die Stadtbahnlinie 9 wird spätestens im nächsten Jahr vom Hauptbahnhof zur Noltemeyerbrücke verlängert. So steht es im Masterplan Stadtbahn. „Wenn später die Linie 9 nicht mehr zur Noltemeyerbrücke, sondern zur neuen MHH fährt, entstehen kaum zusätzliche Fahrzeug- und Personalkosten, weil diese zum Großteil schon im Vorfeld durch ein unsinniges Überangebot aufgebaut werden“, erläutert Wolf. „So werden die zusätzlichen Kosten für die Neubaustrecke versteckt. Die MHH-Anbindung über den Stadtfelddamm wird schöngerechnet.“
Ulrich Wolf fordert die Regionsverwaltung auf, alternative MHH-Anbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr in einer Beschlussvorlage für die Politik darzustellen, bei der keine Kleingärten weichen müssen. Dann könne sich die Politik über diese Alternativen einen Überblick verschaffen. „Hierzu gehört auch ein Shuttlebus-System“, sagt er und fordert: „Für alle Alternativvarianten sind seriöse Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu liefern, die einer kritischen Sichtung standhalten.“