Inszenierungen statt grosser Plan !

Medizinstrategie 2030 gescheitert – Region setzt auf widersprüchliche Signale

Zwei Zeitungsberichte vom 6. November 2025 (HAZ „Die Interessenten stehen Schlange“; Neue Deister Zeitung „Auf Eis gelegt“) zeigen exemplarisch, wie widersprüchlich die Region Hannover ihre Gesundheitsversorgung steuert.

In Springe ist das kommunale MVZ nach acht Jahren Planung praktisch gescheitert: Es findet sich kein ärztlicher Leiter, der Betreibervertrag ist bis heute nicht unterschrieben, und die Bedarfsplanung blockiert neue Arztsitze – obwohl die Menschen vor Ort die Versorgung als schlecht erleben. Auf dem Papier gilt Springe jedoch als „überversorgt“.

Ganz anders klingt die Lage in Lehrte. Dort melden sich plötzlich zahlreiche Interessenten für das stillgelegte Krankenhausgelände, und neben vielfältigen privaten Konzepten kündigt die Region den Bau eines Regionalen Gesundheitszentrums für 20 Millionen Euro an. Diese Erfolgsbotschaften erscheinen auffällig rechtzeitig zur Kommunalwahl.

Für die Regionsabgeordnetete Jessica Kaußen zeigt dieser Widerspruch vor allem eines: „Die Medizinstrategie 2030 der Region ist gescheitert. Statt einer nachvollziehbaren Gesamtplanung gibt es Inszenierungen, die wenig mit der Realität medizinischer Versorgung zu tun haben. Während Projekte wie in Springe am Fachkräftemangel und an realitätsfernen Planungsgrundlagen scheitern, präsentiert Lehrte eine politisch motivierte Erfolgsgeschichte auf Kosten der Regionskasse.“

Jessica Kaußen fordert eine ehrliche Bestandsaufnahme, eine Reform der Bedarfsplanung und eine transparente Priorisierung der Mittel. Die Region müsse endlich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert handeln, statt an Wahlkampfinteressen und PR-Planungen.

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