Stadtbuskonzept Hannover / BSW-Fraktion: Zusammenhangslose oder gar unsinnige Fahrplanmaßnahmen unter Beteiligung der Fahrgäste und Fahrgastverbände neu diskutieren

Die BSW-Fraktion in der Regionsversammlung kritisiert das sogenannte Stadtbuskonzept der Regionsverwaltung als Mogelpackung. „Es handelt sich vielmehr um zusammenhangslose oder gar unsinnige Fahrplanmaßnahmen“, sagt Regionsabgeordneter Dr. Ulrich Wolf. „Von einem Konzept, das nur im Zusammenspiel aller Buslinien funktioniert und bei dem durch eine bessere Verbindung und Abstimmung der Linien Synergien gehoben und etwa Verspätungen minimiert werden, kann keine Rede sein.“

Der Verkehrspolitiker stört sich auch daran, dass die Fahrgastverbände mit ihrem Knowhow weder im Vorfeld beteiligt noch informiert wurden. Sie erfuhren Ende Juli aus der Presse, was die Regionsverwaltung beim hannoverschen Busangebot vorhat. Die Bezirksräte wurden nicht beteiligt, wohl aber informiert. „Das ist aber auch nicht befriedigend“, sagt Wolf, der ein anderes Verständnis von Bürgerbeteiligung hat und ergänzt: „Normalerweise erfolgt vor der Erstellung eines Verkehrskonzepts zunächst eine Mängelanalyse, wo es hakt. Außerdem sollten die Fahrgäste befragt werden, was ihnen wichtig ist, damit es tatsächlich zu Verbesserungen in ihrem Sinne kommt. Beides ist ebenfalls nicht erfolgt. Das Verfahren war weder transparent noch fahrgastorientiert.“

Stattdessen hat die Verkehrsverwaltung im stillen Kämmerlein etwas ausgebrütet, was im Ergebnis oft fragwürdig oder gar unsinnig ist. Ein Beispiel: Im „Stadtbuskonzept“ fehlt die Sprint-H-Linie 900, weil diese Buslinie nicht als Stadtbus gilt. Die Linie 800, auch eine Sprint-H-Linie, taucht dagegen als Stadtbuslinie auf. „Das ergibt keinen Sinn“, unterstreicht Ulrich Wolf und wundert sich: „Ein grundsätzliches Problem bei den beiden Sprint-H-Linien 800 und 900 ist außerdem, dass sie einen 15-Minuten-Takt haben. Das passt nicht ins System, weil die übrigen Stadtbusse im 10- oder 20-Minuten-Takt verkehren. Den Takt der beiden Sprint-H-Linien hätte man in einen 10- oder 20-Minuten-Takt ändern müssen.“

Die BSW-Regionsfraktion fordert, die Diskussion der Fahrplanmaßnahmen unter Beteiligung der Fahrgäste und der Fahrgastverbände wieder aufzunehmen, wenn es ab 2026 an die Umsetzung der Busänderungen geht.

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