
Angesichts der zunehmenden Kosten für On-Demand-Angebote im öffentlichen Nahverkehr mahnt der verkehrspolitische Sprecher der BSW-Regiosfraktion, Ulrich Wolf, zu mehr Augenmaß bei der weiteren Ausweitung solcher Modelle.
„Moderne Mobilitätsangebote wie On-Demand-Verkehre sind zweifelsohne eine sinnvolle Ergänzung – vor allem in strukturschwachen Regionen. Doch bei allem Innovationsgeist darf die Kostenfrage nicht ausgeblendet werden. Wenn ein solches System nur mit dauerhaft hohen Zuschüssen überlebt, muss man sich fragen, ob das Geld nicht an anderer Stelle im ÖPNV effektiver eingesetzt wäre“, betont Wolf.
Besonders kritisch sieht Wolf die Praxis, Buchungen auf Grundlage willkürlicher Mindestdistanzen zu blockieren. „Dass Nutzerinnen und Nutzer Strecken unter 800 Metern Luftlinie nicht mehr buchen können, ist praxisfern und benachteiligt gerade ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Topografische Gegebenheiten und reale Gehwege werden nicht berücksichtigt – das ist schlicht lebensfremd“, so Wolf.
Er fordert eine realitätsnahe, sozialverträgliche Planung: „Mobilität muss verlässlich, bezahlbar und bedarfsgerecht organisiert sein – aber eben auch finanzierbar und zugänglich für alle.“